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Wildruhegebiete: „Der Druck auf den Wald nimmt zu!“

Daraus geht hervor, dass die Nutzung des Waldes stetig zunimmt. Es gibt immer mehr Freizeit-und Sportangebote im und um den Wald, die regional auch einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor darstellen.
Allerdings führen immer vielfältigere Sport-und Freizeitaktivitäten zu einem höheren Druck auf die Waldbewohner. „Früher nutzten Wanderer und Radler den Wald noch hauptsächlich über die vorhandenen Wege. Heute bewegen sich die Fans neuerer Sportarten zunehmend abseits der Wege,“ weiß Epple. Ob Geocaching – eine moderne Form der Schnitzeljagd, die durch Smartphones und GPS-Geräte seit etwa dem Jahr 2000 immer mehr Anhänger findet –, Mountainbikes, zunehmend mit Elektromotorunterstützung, Bushcraft – Überlebenstraining im Wald – oder in manchen Regionen des Schwarzwaldes im Winter das Schneeschuhlaufen, aber auch Pilze Sammler belasten die Waldböden abseits des bestehenden Wegenetzes zunehmend und schränken die Lebensräume der Tiere immer stärker ein. Dazu kommen immer mehr Nachtwanderer und -jogger mit immer helleren Stirnlampen. Deshalb kommt der Wald auch im Dunkeln immer weniger zur Ruhe.
All das seien Faktoren, die den Druck auf die Tier- und Pflanzenwelt deutlich erhöhen. „Wer hat bei einem Spaziergang nicht schon mal die immer zahlreicheren Trampelpfade im Wald bemerkt, die sich rechts und links der angelegten Wege durch den Wald ziehen,“ fragt Epple. So haben die Tiere und Pflanzen immer weniger Rückzugsmöglichkeiten. „Durch das instinktive Fluchtverhalten der Tiere stehen diese unter einem enormen Stress, der zunimmt, wenn sie keine Rückzugsmöglichkeiten mehr haben, weil ständig irgendjemand durchs Unterholz stolpert oder radelt, selbst nachts, wenn die Tiere Ruhe und Schlaf suchen.“ erklärt Epple. Deshalb begrüßt der Abgeordnete Überlegungen aus dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz bezüglich Wildruhegebieten. Diese sollen zu einer Beruhigung in den Wildtierlebensräumen führen. Auch das Jagd- und Wildtiermanagementgesetz trägt zu einer gesunden und stabilen heimischen Wildtierpopulation bei.
Epple gibt allerdings zu bedenken, dass solche Wildtierruhegebiete nur dann Erfolg zeigen, wenn sich die Waldnutzer daranhalten.  „Hier ist jeder einzelne Waldnutzer selbst gefordert. Bei allem berechtigten Interesse an Sport und Freizeit in Natur und Wald sollte man auch im Hinterkopf behalten, wie wir dabei die Schöpfung bewahren und auch unseren tierischen Freunden einen gesunden und ausreichenden Lebensraum bewahren, den auch zukünftige Generationen nutzen können.“

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