Es ist eine Errungenschaft, dass unsere öffentlich-rechtlichen Sender nicht einfach irgendein kommerzielles Angebot an die Zuschauer sind. Sie müssen sich, eben weil sie gebührenfinanziert sind, gerade nicht am Markt neben anderen behaupten. Uns muss es hierbei doch um Qualität statt um Quote gehen. Und, ja, diese Unabhängigkeit ist gesellschaftlich wie finanziell etwas wert. Daher stehen wir ganz klar hinter unseren öffentlich-rechtlichen Sendern.
Diese Unabhängigkeit muss uns finanziell etwas wert sein. Vor allem will ich keine Übermacht privater Medien, wie wir sie beispielsweise aus Italien mit Herrn Berlusconi oder aus den USA kennen. Ich will nicht, dass auch bei uns private Fernsehsender dominieren, die eine gezielte politische Agenda verfolgen, die keinen Rundfunkrat und keinen Fernsehrat als Kontrollgremium besitzen und stattdessen beispielsweise in einem skurrilen Präsidentschaftskandidaten oder in einzelnen Politikern einen bloßen, quotenbringenden Unterhaltungsfaktor sehen und deshalb deren Botschaften ungefiltert verbreiten.
Glauben Sie nicht, dass ich mit allem zufrieden bin, was im öffentlich-rechtlichen Fernsehen läuft. Man kann beispielsweise lange darüber diskutieren, ob das Interview, das Herr Kleber mit dem österreichischen Bundeskanzler führte, in Ordnung war oder ob das arrogant oder überheblich war. Aber so etwas muss unsere Demokratie aushalten. Wir haben in diesem Land Meinungsfreiheit, und für diese Meinungsfreiheit kämpfe ich.