Die Gastronomie in ihrer gesamten Bandbreite ist ein wesentlicher Treiber der regionalen Entwicklung und schafft besonders in ländlichen Räumen Grundlagen für Lebensqualität und Wohlstand. Doch der Lockdown in der Corona-Pandemie hat die Branche so schwer wie keine andere in Deutschland getroffen. Wie kann es jetzt gelingen, die Stärken der Branche zu erhalten und zukunftsgerichtet weiterzuentwickeln? Über diese und andere Fragen haben sich der Vorsitzende der DEHOGA Baden-Württemberg, Fritz Engelhardt, der Gastronom Milos Vujicic und der Sprecher für Tourismus der CDU-Landtagsfraktion, Dr. Patrick Rapp MdL ausgetauscht.
„Die Gastronomie im Land ist für uns kein Nischenthema, sondern eine Standortfrage“, betont Rapp zu Beginn des Gesprächs. Deshalb habe sich seine Fraktion mit Nachdruck für passgenaue Hilfsmaßnahmen für die Branche eingesetzt. Erst kürzlich konnte eine Verlängerung der Stabilisierungshilfe erreicht werden. Das Programm sei bundesweit einzigartig und eine wertvolle Ergänzung zu den Hilfsmaßnahmen des Bundes, da es hilft, Liquiditätsengpässe zu verhindern.
Dennoch gelte es nun, den Gastronomen eine Perspektive aufzuzeigen. „Es ist schwer, ohne Ziel optimistisch zu bleiben. Wir brauchen ein Signal, auch für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, ergänzt Gastronom Vujicic. Über ein Viertel der Betriebe sehe sich inzwischen in der Existenz gefährdet. Für Engelhardt gehe es auch darum, wichtige Fachkräfte in der Branche zu halten: „Wir verlieren jeden Tag mehr Fachkräfte, die in krisensichere Jobs wechseln. Hier muss uns die Trendwende gelingen.“
Mit einem engmaschigen Angebot von Schnelltests könnte ein erster Schritt in die Rückkehr zur Normalität geebnet werden. Sowohl Rapp als auch Engelhardt und Vujicic sprachen sich dafür aus. Daran anschließen müsse sich eine Qualitätsoffensive – sowohl im Bereich der Ausstattung als auch bei beim Angebot. „Denn die beste Hilfe erfahren wir durch unsere Gäste“, betont Engelhardt abschließend.