Freie Medien sind ein wesentliches Element unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Besonders während der Coronakrise wurde deutlich, wie wichtig eine qualitativ hochwertige sowie neutrale Berichterstattung ist. Die beiden Medienpolitiker gingen im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe „BW-Live!“ Fragen der Weiterentwicklung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, der Medienbildung und der Filmförderung nach. Gemeinsam diskutierten sie, wie Bayern und Baden-Württemberg auf diesen Gebieten in Zukunft noch enger zusammenarbeiten können.
„Nach der gescheiterten Ratifizierung des Medienstaatsvertrags braucht es einen neuen Anlauf, aber auch Reformen für die Rundfunkanstalten“, so Dr. Florian Herrmann. Für ihn sei klar, dass die Forderung nach strukturellen Reformen nicht das gesamte System infrage stelle. „Das öffentlich-rechtliche Rundfunksystem gehört zur DNA unsere Nachkriegsordnung und ist für unsere Meinungsvielfalt und Demokratie ein ganz wichtiger Baustein“, so der bayerische Staatsminister.
Der medienpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Raimund Haser, betonte: „Im Bereich der digitalen Formate sind wir in Baden-Württemberg schon sehr gut aufgestellt“. Zu den notwendigen Reformen gehöre aber auch die Ausweitung dieser digitalen Angebote, um die Akzeptanz und die Reichweite der öffentlich-rechtlichen Sender zu steigern. Dr. Hermann plädierte dafür, eine europäische Mediathek der öffentlichen Rundfunkanstalten aufzubauen.
Bayern und Baden-Württemberg sind Kulturländer, das zeigt sich auch in der Filmförderung sowie der Ausbildung des Nachwuchses an den Hochschulen für Film. Diese Hochschulen in Baden-Württemberg und Bayern genießen international einen hervorragenden Ruf. Medienpolitik sei aber nicht nur Kulturpolitik, sondern auch Wirtschaftspolitik, erklärte der Minister: „Bayern sticht hier gerade im Münchener Umland heraus, da dort tausende von Arbeitsplätzen direkt an der Medienbranche hängen“, erklärte Hermann. Dort sei nicht nur der Bayerische Rundfunk angesiedelt, sondern auch Pro7-Sat1 sowie die Bavaria Filmstudios.
Die beiden Medienpolitiker resümierten: Föderalismus sei nicht nur in der Pandemiebekämpfung wichtig, sondern auch in der Medienpolitik. Dies zeige sich in der dezentralen Hörfunklandschaft Bayerns und Baden-Württembergs. Diese Sender seien deutlich näher am wichtigen Geschehen vor Ort und können auch Wert auf lokale Themen legen.
Sie haben das Live verpasst? Kein Problem, unten können Sie sich die Aufzeichnung anschauen.