Begleitet wurde die Vorstellung des Papiers durch eine von Burger moderierte Podiumsdiskussion, an der außer Landwirtschaftsminister Peter Hauk und Staatssekretär Patrick Rapp (Wirtschaftsministerium) auch Starkoch Franz Keller und Chiara Schuler von der Naturpark-Kochschule Südschwarzwald teilnahmen.
Die Corona-Pandemie hat mehrere Aspekte, die bisher kaum mehr im täglichen Leben wahrgenommen wurden, wie in einem Brennglas vergrößert. Für Klaus Burger gehört dazu z.B. die Erkenntnis, dass gut gefüllte Regale keine Selbstverständlichkeit sind. Gleichzeitig freut er sich über die derzeit wachsende Wertschätzung vieler Verbraucher für regionale Lebensmittel.
Dennoch landeten nach wie vor viel zu viele Lebensmittel unnötig im Müll, so Burger. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen gehen auf ihrem Weg vom Acker bis zum Teller rund ein Drittel der weltweit für die menschliche Ernährung produzierten Lebensmittel verloren. In absoluten Zahlen seien dies jährlich ca. 1,3 Milliarden Tonnen, eine Größe, zu der viele Menschen schon gar keinen Bezug mehr haben. Für Deutschland gibt das Thünen-Institut die jährliche Menge an Lebensmittelabfällen mit 12 Mio. Tonnen an. Mehr als die Hälfte davon, nämlich 75 kg pro Person und Jahr, fällt in privaten Haushalten an. Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen vom Kauf zu großer Mengen bis zur falschen Lagerung.
Dies, so Klaus Burger, sei weder unter ethischen Aspekten noch unter dem Gesichtspunkt der Ressourcenvergeudung weiter hinnehmbar. „Im Hinblick auf Hungersnöte, die Bekämpfung des Klimawandels und anderer Umweltprobleme sowie angesichts der prekären Situation in großen Teilen der Landwirtschaft, können wir uns diese Verschwendung nicht länger leisten.
Zwar wurden seitens des Landwirtschaftsministeriums auch schon in der Vergangenheit verschiedene Maßnahmen ergriffen wie bspw. Aktionswochen, die Regionalkampagne „Natürlich. VON DAHEIM.“ oder die mit dem DEHOGA-Verband entwickelte „FÜR DAHEIM-BOX“. Doch reichten diese bei Weitem nicht aus, weshalb der Maßnahmenkatalog im CDU-Positionspapier gleich neun Forderungen aus ganz unterschiedlichen Bereichen umfasst. U.a. geht es um das Thema Ernährungsbildung, den Ausbau von Mitnahmemöglichkeiten, die Stärkung regionaler Wertschöpfungsketten und eine Änderung des bisherigen Mindesthaltbarkeitsdatums in Richtung einer „best before“-Regelung.
Fraktionschef Manuel Hagel, dankte Klaus Burger und dem Arbeitskreis für das Engagement gegen die Lebensmittelverschwendung. Er begrüßte den Forderungskatalog und will gemeinsam mit der Fraktion die geplanten Maßnahmen zielstrebig verfolgen.