Wolf

Zumeldung zum Antrag der FDP/DVP-Fraktion „Aktives Wolfsbestandsmanagement und zeitgemäßen, verantwortungsvollen Natur- und Artenschutz in Baden-Württemberg ermöglichen“

Zum Antrag der FDP/DVP-Fraktion „Aktives Wolfsbestandsmanagement und zeitgemäßen, verantwortungsvollen Natur- und Artenschutz in Baden-Württemberg ermöglichen“ erklären der Experte für Naturschutz, Manuel Hailfinger MdL, und die jagdpolitische Sprecherin, Sarah Schweizer MdL:

Manuel Hailfinger MdL: „Die Wolfspopulation wächst und breitet sich wieder und weiter aus. Damit entsteht ein zunehmender Konflikt mit den Weide- und Nutztierhaltern, Landwirten, Grundbesitzern, der Jägerschaft und für Menschen im ländlichen Raum insgesamt, der die Akzeptanz des Wolfes gefährdet. Es lohnt sich ein Blick auf die Erfahrungen aus den Bundesländern Brandenburg, Sachsen und Niedersachsen, die mittlerweile stabile Wolfsbestände aufgebaut haben. Dort zeigt sich, dass der Wolf weder ein scheues Tier ist, das man nie zu Gesicht bekommt, noch dass er seine Nahrungswahl auf Schalenwild begrenzt, sondern eben auch Schafe und Ziegen und neuerdings am Schluchsee auch ausgewachsene Rinder reißt. Der Antrag der FDP, den Wolf mit ganzjähriger Schonzeit ins Jagdrecht aufzunehmen, läuft ins Leere, da das die Bejagung für sich allein betrachtet nicht ermöglicht. Jeder Abschuss müsste trotzdem weiterhin einzeln nach dem Bundesnaturschutzgesetz genehmigt werden.“

Sarah Schweizer MdL: „Mit der Sichtung des ersten weiblichen Wolfs im Schwarzwald haben sich die Rahmenbedingungen geändert. Damit müssen sich auch die politischen Antworten ändern. Das ist für uns Christdemokraten ganz klar – alles andere wäre ja sonst auch starrsinnig. Die FDP würde aber gut daran tun, ihre Forderungen im Bund umzusetzen. Die Bundesregierung könnte dies für alle Länder lösen – zumal der Wolf sich nicht an Ländergrenzen hält. In Berlin blockiert seit vielen Monaten die Bundesumweltministerin in der Ampel eine Neubewertung des strengen Schutzstatus des Wolfes. Da die FDP in der Bundesregierung hier nichts hinbekommt, versucht sie sich jetzt wenigstens im Land in Szene zu setzen. Zum Umgang mit dem Wolf in Deutschland haben wir Agrar- und Jagdpolitiker der Union in den Ländern, dem Bund und der EU erst kürzlich ein gemeinsames Papier erarbeitet, das wir der FDP für die Umsetzung im Bund jedenfalls gern zur Verfügung stellen.“

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