Die Arbeitskreise für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft sowie für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz haben heute in Begleitung von Forstminister Peter Hauk MdL die Region um den Nationalpark Schwarzwald besucht. Der Aktion haben sich auch die wahlkreisbetroffenen Abgeordneten Alexander Becker MdL, Katrin Schindele MdL und Tobias Wald MdL angeschlossen.
Bei einer Begehung des Geländes der Murgschifferschaft mit Blick auf den Nationalpark machten sich die Abgeordneten ein Bild von den massiven Borkenkäferschäden im Nationalpark. Walter Dürr, Geschäftsführer der Murgschifferschaft und Max Reger, Vorstandsvorsitzender von Forst BW, zeigten auf, wie große Waldflächen nach einer Sichtdiagnose bereits abgestorben sind.
Bei einem Austausch in Forbach-Hundsbach gaben Bürgermeister Robert Stiebler und Vertreter der Bürgerinitiative Hundsbach Einblicke in die Lage der Bürger vor Ort. Hundsbach hatte sich bei der Einrichtung des Nationalparks in einem Bürgerentscheid gegen das Projekt ausgesprochen. Die Stimmung im Dort hat sich aufgrund der unmittelbaren Betroffenheit seither kaum geändert. Die Gemeinde wäre von einer möglichen Erweiterung des Nationalparks über die Fläche der Murgschifferschaft stark betroffen und würde – bei ähnlichem Borkenkäferbefall wie im jetzigen Nationalpark – von totem Wald umrandet.
In der Diskussion wurde mehrfach angesprochen, dass eine Erweiterung des Nationalparks zwar der Biodiversität nutzt. Aus Sicht des Klimaschutzes ist ein nicht genutzter Wald allerdings nachteilig. Denn durch die Waldbewirtschaftung und die langfristige Verwendung des Rohstoffes Holz werden erhebliche Mengen an CO2 dauerhaft gespeichert. Außerdem ist ein intakter Wald ein Sauerstofflieferant und ein nicht verzichtbarer Wasserspeicher. Bei der bloßen Verrottung indes wird das im Holz gespeicherte CO2 freigesetzt.
Im Koalitionsvertrag der Regierungsfraktionen ist vereinbart, dass der Nationalpark Schwarzwald auf Basis fachlicher Kriterien in einem transparenten Beteiligungsprozess erweitert und entwickelt werden soll. Um die beste Möglichkeit zu finden, wie diese Vereinbarung umgesetzt werden kann, hat die CDU-Fraktion zuletzt eine Große Anfrage gestellt, die Anfang Oktober beantwortet werden wird. Durch die Anfrage soll auch geklärt werden, wie eine Beteiligung der betroffenen Kommunen der Region verbessert werden kann und wie das Wort „Erweiterung“ zu verstehen ist.