Auf Initiative unserer Sprecherin für Luft- und Raumfahrt, Katrin Schindele MdL, besuchten die Arbeitskreise Wirtschaft, Arbeit und Tourismus sowie Wissenschaft, Forschung und Kunst den Standort des Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Lampoldshausen.
Die Raumfahrt von Morgen mit neuartigen Antriebssystemen und umweltfreundlichen Treibstoffen leistungsfähiger, kostengünstiger und sicherer zu machen ist Ziel des DLR am Standort in Lampoldshausen. Hier forschen, entwickeln und testen seit 1959 die Mitarbeiter Raumfahrtantriebe an einer europaweit einzigartigen Prüfstandsinfrastruktur. Prof. Stefan Schlechtriem, Direktor DLR-Institut für Raumfahrtantriebe, begrüßte gemeinsam mit Dr. Anke Kovar als DLR-Standortleitung Süd-West die Abgeordneten. Schwerpunkte des Besuches im DLR bildeten der europäische Zugang zum Weltraum, angewandte Wasserstofftechnologien und Wasserstoff-Sicherheit und die Gefahrstoffdetektion.
Dr. Daniela Lindner (Abteilungsleitung Angewandte Wasserstofftechnologien) und Bernhard Linseisen von der Sicherheitsforschung gaben den Abgeordneten einen Einblick in die Herausforderungen und Perspektiven der angewandten Wasserstoffforschung und der Sicherheitsforschung. Hoch spannend war beim Rundgang auf dem Gelände des DLR auch die Besichtigung des Oberstufenprüfstand P5.2 der Ariane-6-Oberstufe.
Wasserstoff ist ein fester Bestandteil in der europäischen Raumfahrt
„Seit über vier Jahrzehnten ist Wasserstoff ein fester Bestandteil in der europäischen Raumfahrt. Heute arbeitet das DLR Lampoldshausen daran, dieses historisch gewachsene Wissen in die Sektoren Energie und Mobilität zu transferieren“, so die DLR-Verantwortlichen vor Ort.
Winfried Mack MdL, Vorsitzender des Arbeitskreises Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, betonte, wie wichtig dieser Standort des DLR für uns in Baden-Württemberg und Süddeutschland sei. Wirtschaft und Spitzenforschung zu verbinden sei enorm wichtig. Das DLR sei hier ein wichtiger Anker im Land.
„Die enge Kooperation mit klein- und mittelständischen Unternehmen sowie anderen wissenschaftlichen Institutionen ermöglicht die rasche Skalierung und schnelle industrielle Umsetzung“, betonte Dr. Albrecht Schütte MdL, Vorsitzender des Arbeitskreises Wissenschaft, Forschung und Kunst.
Katrin Schindele MdL hob am Ende eines spannenden Austausches als zuständige Sprecherin der Fraktion für Luft- und Raumfahrt die Bedeutung der Branche hervor. Die neue Luft- und Raumfahrtstrategie des Landes sei wichtig und der richtige Ansatz, um eine noch engere Verzahnung der Akteure und mehr Sichtbarkeit zu gewährleisten.
Satelliten in die Erdumlaufbahn
Im Anschluss tauschten sich die Abgeordneten auch noch bei HyImpuls aus. Hier betonte Schindele, dass die Fraktion in einem Positionspapier aus dem September für einen Startauftrag für HyImpulse ausgesprochen hat. Das Startup aus Baden-Württemberg steht kurz davor, mit einem neuen nachhaltigen Antrieb, Satelliten in die Erdumlaufbahn schicken zu können (sog. SL1 Launcher).
Den Abschluss des Tages bildete ein Besuch auf dem Forschungscampus ARENA2036, an dem zusätzlich auch die Abgeordneten aus dem Arbeitskreis Verkehr mit ihrem AK-Vorsitzenden Thomas Dörflinger MdL teilnahmen. Auf dem Universitätscampus in Vaihingen und damit inmitten der Industrie- und Automobilmetropolregion Stuttgart gelegen, wird dort bereits seit 2013 erforscht, wie die Mobilität und Produktion der Zukunft aussehen werden. Die Forschungseinrichtung ist einer von neun Forschungscampi der Förderinitiative „Forschungscampus – öffentlich-private Partnerschaft für Innovationen“ in Deutschland und wird als eingetragener Verein mit über 50 Mitgliedern aus Wissenschaft und Industrie geführt.
Baden-Württemberg auch zukünftig Spitze bei der Produktion im Mobilitätssektor
Empfangen wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Geschäftsführer Peter Froeschle sowie Prof. Dr. Peter Middendorf, Institutsleiter für Flugzeugbau der Universität Stuttgart und anschließend durch die multifunktionale Halle geführt, welche als offener Co-Working Space dient. Durch die Zusammenarbeit in Projektgruppen wird hier ein Kompetenztransfer über die Firmen- und Institutsgrenzen hinweg und damit unmittelbar unter einem Dach von Wissenschaft, Wirtschaft und Start-Ups ermöglicht. „Mit der Arena 2036 gelingt es, die Stärken von Forschungseinrichtungen und Firmen von Start-Ups bis zu OEMs vorbildlich zusammen zu bringen und so dafür zu sorgen, dass Baden-Württemberg auch zukünftig Spitze bei der Produktion im Mobilitätssektor ist“, so Schütte abschließend.