„Wir freuen uns, dass die Landesregierung heute nach langen Verhandlungen endlich die Landarztquote beschlossen hat. Dafür hatten wir uns stark gemacht. Die Landarztquote ist uns ein wichtiges Anliegen, weil sie die einzige Möglichkeit ist, um verbindlich mehr Hausärzte für unterversorgte Gebiete zu gewinnen", sagte unser Fraktionsvorsitzender Prof. Dr. Wolfgang Reinhart.
Während auf dem Land zunehmend Hausärzte fehlen, sind einzelne Ballungszentren nach wie vor überversorgt. Es gibt in Baden-Württemberg demnach keinen flächendeckenden Ärztemangel, vielmehr sind die Ärzte nicht dort, wo sie aktuell besonders gebraucht werden – im ländlichen Raum. Deshalb hat die Landesregierung am Dienstag ein Maßnahmenpaket beschlossen, um die medizinische Versorgung gerade in ländlichen Regionen zu stärken.
"Die Landarztquote nimmt niemandem etwas weg. Sie schafft vielmehr einen zusätzlichen Zugang zum Arztberuf. Wir nehmen die Landesregierung auch beim Wort, dass noch in dieser Legislaturperiode die Auswahlverfahren für die Landarzt-Studentinnen und -Studenten beginnen werden", sagte Reinhart.
Wir werden die Medizinstudienplätze an den Universitäten im Land um 10 Prozent, also um 150 Plätze, aufstocken. Die Hälfte dieser neuen Studienplätze wird an Studentinnen und Studenten gehen, die sich verpflichten, nach ihrem Studium und der einschlägigen Weiterbildung 10 Jahre als Hausärztin oder Hausarzt in einer unterversorgten Region Baden-Württembergs zu arbeiten.
Für die Landarztstudentinnen und -studenten gelten neben der Abiturnote auch noch andere Auswahlkriterien. Es soll vor allem auf die einschlägige berufliche Vorbildung und für die Hausarzttätigkeit wichtige soziale Kompetenzen ankommen. Damit öffnen wir das Medizinstudium auch für Menschen, die zwar kein Einserabitur, aber bereits Qualifikationen als Krankenschwester oder Krankenpfleger haben.