CDU/CSU-Agrar- und Jagdpolitiker fordern effektives Wolfsmanagement

Berlin – Aus Anlass der Internationalen Grünen Woche in Berlin trafen sich die jagdpolitischen sowie die agrarpolitischen Sprecher der CDU- und CSU-Fraktionen in Europa, dem Bund und den Ländern. Dabei wurde eine gemeinsame Positionierung zum künftigen Umgang mit dem Wolf erarbeitet, die auf einer heutigen Pressekonferenz vorgestellt wurde.

Das Thema Wolf wird von Tag zu Tag drängender: Für das Monitoringjahr 2021/2022 hat das Bundesamt für Naturschutz bundesweit 161 Wolfsrudel bestätigt. Der Deutsche Bauernverband leitet daraus einen Bestand von 1554 bis 2722 Wölfen in Deutschland – zugleich wachsen die Bestände exponentiell um rund 30 Prozent jährlich. Verbreitungsschwerpunkte mit sehr hohen Populationen sind insbesondere in Brandenburg, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Sachsen zu beobachten. Bezogen auf die Fläche leben in Deutschland mittlerweile mehr Wölfe als in Kanada oder der russischen Taiga.

„Die Auswirkungen der rasant wachsenden Wolfspopulation auf unsere Landwirte ist verheerend – die Zahl der Nutztierrisse steigt täglich, immer mehr Landwirte geben aus Frust und Angst ihre Betriebe auf. Dadurch geht die offene Weidehaltung und Grünlandnutzung als wichtiger Teil unserer Kultur- und Landschaftspflege immer weiter zurück. Die für den Alpen- und Naturschutz so wichtige Alm- und Alpwirtschaft ist unmittelbar gefährdet! Der strenge Wolfsschutz schadet dem Tierwohl und der Biodiversität, wenn die Weidehaltung weiter in Gefahr ist“, so Klaus Burger, Vorsitzender des Arbeitskreises für Landwirtschaft der baden-württembergischen CDU-Landtagsfraktion.

Sarah Schweizer, Vorsitzende der jagdpolitischen Sprecher der CDU-Fraktionen in Bund, Land und EU ergänzt: „Offenlandhaltung und der Wolf vertragen sich nicht. Wir verlieren die Akzeptanz der Menschen im Ländlichen Raum, wenn wir Sie mit ihren Problemen alleine lassen.“

Tatsächlich hat sich die Zahl der Nutztierrisse in den vergangenen zehn Jahren fast verzwanzigfacht: Von unter 200 Tieren im Jahr 2012 auf beinahe 4.000 Tiere im Jahr 2020. 

Im Positionspapier „Mehr Monitoring, mehr Management, natürliche Bestandsgrenzen anerkennen“ schlagen die Unionsabgeordneten konkrete Maßnahmen vor. Zentrale Forderungen sind, dass Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir als Anwalt unserer Weidetierhalter auftritt und das Bundesumweltministerium von Steffi Lemke nun endlich den günstigen Erhaltungszustand nach Brüssel meldet.

Es ist festzustellen, dass der Wolf – dank der Schutzmaßnahmen der letzten Jahre – nicht mehr im Bestand gefährdet ist. Deshalb hat sich die Mehrheit des Europäischen Parlament auch zurecht auf einen von der EVP-Fraktion initiierten Entschließungsantrag für eine Neubewertung der EU-Wolfsstrategie und eine Überprüfung des Schutzstatus des Wolfes ausgesprochen. Die Kommissionspräsidentin hat bereits angewiesen, eine eingehende Analyse der zur Verfügung stehenden Daten durchzuführen.

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