Neue Impulse zur politischen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Baden-Württemberg und Südkorea
Die Entwicklung der Metropolregion Seoul in Nahaufnahme, Besuche bei Samsung, Porsche und Mercedes, bei Start-Ups, bei Verkehrsprojekten zum autonomen Fahren oder bei dem sich in einem Atombunker befindlichen volldigitalen Verkehrssteuerungszentrum. Dazu viele Gespräche mit Vertretern der deutschen Wirtschaft vor Ort und der Außenhandelskammer – das waren die Highlights einer Delegationsreise nach Südkorea. Gemeinsam mit Dr. Alexander Becker, Dr. Michael Preusch, Tobias Vogt, dem Ersten Bürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart, Dr. Fabian Mayer, dem Pforzheimer Oberbürgermeister Peter Boch, Xenia Troniarsky von der ITgroup Holding GmbH sowie Reiner Ruf von der Stuttgarter Zeitung verbrachte Fraktionsvorsitzender Manuel Hagel fünf intensive und spannende Tage auf den Spuren von Innovation und Aufbruch in Südkorea, einem der dynamischsten und spannendsten Länder der Welt.
Südkorea und Baden-Württemberg teilen gemeinsame Werte wie die Idee der Marktwirtschaft, Freiheit und Demokratie. In beiden Fällen wurde aus einem armen Agrarstaat ein High-Tech-Land, dessen Wohlstand auf der Kreativität und den innovativen Ideen der Menschen beruht, die fleißig die Ärmel hochkrempeln und anpacken. Und als Deutsche teilen wir mit Südkorea die Erfahrung eines geteilten Landes und das Eintreten für eine liberale Gesellschaft und Freiheitsrechte. Südkorea hat sich seine Demokratie blutig erkämpft. Es ist heute unser Werte-Partner, was in einer sich im Umbruch befindlichen Welt des globalen Systemwettbewerbs unglaublich wertvoll ist.
Doch es gibt auch Unterschiede: in Südkorea passiert alles in einer unglaublichen Geschwindigkeit. Während wir in Deutschland erst einmal umfangreich planen und Genehmigungen einreichen, wird in Südkorea an einem Tag geplant, am nächsten gebaut, ausprobiert und, wenn es einmal schiefgeht, eben wieder umgebaut. Der hier noch größeren Herausforderung des demografischen Wandels tritt man mit Technikbegeisterung entgegen. Gleichzeitig ist der gesellschaftliche Druck nach Aufstieg enorm. Selbst kleinste Kinder lernen in Repetitorien bis 23 Uhr abends, Südkorea hat eine der höchsten Selbstmordraten und eine der höchsten privaten Schuldenquoten weltweit. Das sind nur einige Beispiele der Schattenseite dieses rasanten Aufstiegs.
Was Freiheit bedeutet, konnte die Delegation beim Besuch der entmilitarisierten Zone zu Nordkorea spüren. Hier trennen wenige hundert Meter Wasser Freiheit und Fortschritt von Unterdrückung und Armut. Der Blick über die Grenze hat bei allen Reiseteilnehmern ein beklemmendes Gefühl und zugleich große Dankbarkeit für das freie Leben und die Demokratie, in der wir leben dürfen, hervorgerufen.
Mit zig neuen Kontakten, die die Fraktion knüpfen konnte, mit vielen Eindrücken, aber noch mehr Ideen und der Gewissheit, dass unsere Heimat Baden-Württemberg viel attraktiver ist als wir manchmal denken, und viel, viel mehr Potenziale hat, als wir derzeit heben, ging es zurück in die Heimat. Es gibt viel zu tun!