Beim gestrigen Gewerkschaftsabend kamen Vertreterinnen und Vertreter des DGB Baden-Württemberg, weiterer Gewerkschaften sowie zahlreiche Betriebs- und Personalräte mit Mitgliedern der CDU-Landtagsfraktion zusammen. Im Mittelpunkt standen die wirtschaftliche Lage der Automobil- und Zulieferindustrie sowie anderer Schlüsselbranchen. Gemeinsam wurde diskutiert, wie gute Arbeit und sichere Arbeitsplätze erhalten und wie Baden-Württemberg als starkes Industrieland durch den Strukturwandel geführt werden kann – gemeinsam mit den Beschäftigten.
Manuel Hagel, Fraktionsvorsitzender der CDU-Landtagsfraktion: „In diesen Wochen und Monaten geht es um sehr viel – um Arbeitsplätze, unseren Wohlstand, den sozialen Frieden und damit auch um die Zukunft unserer Familien. Denn stabile Arbeitsplätze und ein starker Industriestandort sind die Grundlage für Sicherheit und Perspektiven, die Familien brauchen, um gut zu leben und ihre Kinder in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Diese Zeit verlangt Verantwortung, Zusammenhalt und ein neues Miteinander über alte Grenzen hinweg. Deshalb suchen wir bewusst den Schulterschluss mit den Gewerkschaften, weil uns dasselbe Ziel eint: den Industriestandort Baden-Württemberg stark in die Zukunft zu führen.
Die Soziale Marktwirtschaft ist dafür unser Fundament – eine Idee mit Zukunft, die Leistung mit Fairness und Verantwortung mit Solidarität verbindet. Zukunft sichern wir nur gemeinsam – mit innovativen Unternehmen, starken Gewerkschaften und einer Politik, die den Standort entfesselt statt ihn zu bremsen. Wenn wir all das beherzigen, bin ich überzeugt: Baden-Württemberg hat seine besten Tage nicht hinter sich, sondern noch vor sich – für uns, unsere Familien und die Generationen, die nach uns kommen.“
Kai Burmeister, Vorsitzender des DGB Baden-Württemberg sagte dazu: „Gerade weil wirtschaftlich ein rauer Wind weht, sind sichere Arbeitsplätze, Tarifverträge und stabile Einkommen wichtiger denn je. Jetzt müssen Gewerkschaften, Unternehmen und Landespolitik ihrer Verantwortung gerecht werden, um Beschäftigung und Wohlstand in Baden-Württemberg zu sichern. Wir Gewerkschaften setzen auf einen neuen Südwest-Konsens mit mehr öffentlichen Investitionen. Von den Unternehmen wollen wir den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen.“
Maike Schollenberger, ver.di Landesbezirksleiterin: „Die Landeshauptstadt halbiert die Stuttgart Zulage für ihre Beschäftigten, erste Kommunen reden ernsthaft über betriebsbedingte Kündigungen und allerorts gibt es Stellenbesetzungssperren, was die Überlastung des kommunalen Personals durch Unterbesetzung dauerhaft festschreibt. Das stellt unsere Beschäftigtenvertretungen in Dienststellen und Betrieben vor massive Herausforderungen. Dazu kommt, dass die Streichkonzerte bei kommunalen Dienstleistungen von Kita bis ÖPNV ein toxischer Cocktail für unsere ohnehin angeschlagene Demokratie sind. Wir brauchen mehr Steuergerechtigkeit zwischen Bund, Land und Kommunen und zwischen Reichen und der großen Mehrheit der Menschen im Land.“
Barbara Resch, Bezirksleiterin IG Metall: „Unternehmen und Politik dürfen sich jetzt nicht wegducken, sondern müssen gemeinsam mit und für die Beschäftigten Verantwortung übernehmen. Gerade in Krisenzeiten zeigt sich, ob ein Wirtschaftsstandort tragfähig ist – oder versagt! Ohne Kurskorrektur steuern wir auf eine Kündigungswelle zu. Das werden wir als IG Metall nicht hinnehmen! Denn: Es braucht klare Perspektiven für die Menschen in den Betrieben. Denn die Zukunft braucht Menschen. Und die Menschen brauchen Zukunft!“


